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Wärmewende im Heizungskeller mit der Wärmepumpe

Ein spannender Vortrag lockte am Dienstagabend (21.3.) mehr als 100 Interessierte in den Seehof. Das Thema "Wärmewende im Heizungskeller" brennt vielen Menschen auf den Nägeln. Das zeigten auch die vielen Fragen, denen sich der Referent stellen musste.

Mit Norbert Neuhaus (2.v.l.) und Rainer Köttermann (Mitte) von der Firma Viessmann hatten die Stadtwerke - vertreten durch Klaus Hötting (l.) Sandra Leistner und Carsten Schier (r.) - zwei ausgewiesene Experten eingeladen.

Mit Norbert Neuhaus hatten die Stadtwerke einen ausgewiesenen Experten eingeladen. Er ist in leitender Position beim Hersteller Viessmann tätig. Das Familienunternehmen ist zum größten Hersteller von Wärmepumpen in Deutschland aufgestiegen mit dem Leitsatz „We create living spaces for generations to come!”

Die wichtigsten Themen des Vortrages haben wir zusammengefasst.

Politische Diskussion: Viessmann glaubt, dass die Bundesregierung an ihrem Ziel festhalten wird, ab 2024 nur noch den neuen Einbau von Heizungen zu erlauben, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden. „Fossile Brennstoffe müssen bis Ende 2044 aus den Heizungen verschwinden“, betonte Neuhaus. Das Bundesverfassungsgericht habe hier die Richtung vorgegeben, indem es der Politik ausdrücklich auch drastische Maßnahmen erlaube, um die Lasten des Klimaschutzes nicht ausschließlich der jungen Generation zuzuschieben. Neuhaus verurteilt, dass in der aktuellen Diskussion viel Angst verbreitet werde: „Wir müssen individuelle Lösungen finden. Wir haben bereits jetzt die Produkte als Grundlage für diese Lösungen.“

Lieferschwierigkeiten: Aktuell liegen die Lieferzeiten für Wärmepumpen bei 3 bis 9 Monaten je nach Produkt. Wie andere Hersteller auch baut Viessmann seine Produktionskapazitäten drastisch aus. „Wir investieren eine Milliarde Euro“, so Neuhaus. Das Ziel, jährlich 500.000 Wärmepumpen in Deutschland zu installieren, sei erreichbar.

Funktionsprinzip: Im Wesentlichen nutzen Wärmepumpen die Luft, das Erdreich oder das Grundwasser als Wärmequelle. Mittels Verdampfer, Kompressor und Verflüssiger wird die aus der Umwelt entzogene Energie dem Heizungssystem zugeführt. Die als Strom zugeführte Energie wird dabei in der Wärmepumpe vervielfacht. Der so genannte COP (Coeffizient of Performance) muss ab 2024 bei mindestens 3 liegen. Es wird dann also mindestens dreimal mehr Energie erzeugt als zugeführt.

Einsatzmöglichkeiten: Die Vorlauftemperatur von Wärmepumpen sollte nicht mehr als 55 Grad betragen. Deshalb sind sie besonders gut für Neubauten mit guter Wärmedämmung und Fußbodenheizung geeignet. Aber auch im Bestand können Wärmepumpen bis 70° Grad Vorlauftemperatur eingesetzt werden. Sinnvoll sei es aber, den Einsatz größerer Heizkörper mit einem Fachbetrieb zu prüfen.     .    

Empfehlung von Norbert Neuhaus dazu: „Drehen Sie an einem kalten Tag einmal ihrer Vorlauftemperatur herunter und testen, ob es in der Wohnung noch warm wird.“ Es gibt auch Hybrid-Lösungen, bei denen an kalten Tagen die Gasheizung die Wärmepumpe unterstützt.

Wirtschaftlichkeit: Die Preise für Erdgas und Strom sind dafür wesentliche Faktoren. Neuhaus nannte dafür einen Wert von etwa 3,5. Das heißt, wenn Strom weniger als dreieinhalb Mal so teuer ist wie Erdgas, arbeitet eine Wärmepumpe wirtschaftlicher als eine Gasheizung. Politisch muss dieser Faktor eher bei kleiner 3 liegen, um die Akzeptanz der Wärmepumpe zu erhöhen.          

Förderung: „Lassen Sie das einen Fachmann machen“, rät Norbert Neuhaus. Zuschüsse bis zu 35 Prozent seien möglich. Viessmann biete unter www.foerder-profi.de Unterstützung und eine Fördergarantie.

Die Präsentation von Norbert Neuhaus finden Sie hier: PDF